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Emely Grand aus Susten sass als Dreijährige zum ersten Mal auf einem Bike. Heute fährt sie Downhill Rennen in der Kategorie U15 und kämpft als eine der jüngsten Fahrerinnen in ihrer Kategorie um die begehrten Podestplätze. Ihr Ziel: Die Aufnahme in das Regionalkader TSP Valais/Wallis von Swiss Cycling.

 

Während sich die gleichaltrigen Kinder am Mittwochnachmittag zum Spielen verabreden, verbringt Emely Grand jede freie Minute auf dem Bike, meistert waghalsige Trails und feilt stundenlang an ihrer Technik, um die verschiedenen Hindernisse ihrer Rennstrecken zu meistern.  Ihre Leidenschaft: Downhill.

Bereits in Kinderschuhen merkte die 11-Jährige, dass sie lieber auf dem Zweirad als zu Fuss unterwegs ist: «Ich bin mit drei Jahren zum ersten Mal Bike gefahren. Mein Papa hat mich begleitet.» Die geteerten Strassen wurden Emely allerdings schnell zu langweilig, weshalb Papa Thorsten sie mit in den nahegelegenen Pfynwald nahm, um die Strecken abseits der Strassen zu erkunden.

 

Park-Premiere in Grächen

Als Achtjährige absolvierte Emely ihren ersten Bike-Park. Der SiSu-Flowtrail in Grächen bot dem Mädchen die erste Möglichkeit, ein Bike Rennen zu erleben und das Feeling auf einer richtigen Rennstrecke zu bekommen.

Mehr und mehr wuchs das Bike-Fieber in Emely, bis sie sich 2022 zur Teilnahme an ihrem ersten MTB Downhill-Rennen entschloss. Bereits ein Jahr später bestritt Emely sämtliche Rennen der Maxiavalanche Serie und setzte sich als Gesamterste gegen ihre Konkurrenz durch. Seit vergangenem Jahr fährt Emely zudem die Schweizer Hot-Trail-Serie.

In den letzten Jahren wurde das Hobby für Emely immer intensiver – und somit auch die Vorbereitungen für Wettkämpfe. Mittlerweile wird die Fünftklässlerin von erfahreneren Downhiller/innen trainiert und instruiert. Ausserdem besucht sie im Winter mehrmals wöchentlich das Fitnessstudio und wird von einem Mental-Coach unterstützt. Die Downhill-Strecken kosten nicht nur Energie, sondern auch eine grosse Portion Mut: 

«Ich bin vor den Rennen immer extrem nervös. Das Mentaltraining hilft mir, mich zu fokussieren und ich lerne, besser mit der Aufregung umzugehen.»

Eine grosse, mentale Unterstützung erhält Emely auch von ihrer Familie. Diese begleitet sie an die Rennen, trainiert mit ihr auf dem Vorplatz des Hauses und sorgt dafür, dass auch neben dem Downhill Zeit für anderes bleibt:

«Wir supporten Emely bei allem, was sie tut. Es soll allerdings auch Bike-freie Zeiten geben, genügend Erholung und vor allem Zeit für die Schule. Dass die Noten stimmen, war von Beginn an Voraussetzung», erklärt Thorsten.

Je länger Emely die Downhill-Trails hinunterdüst, desto risikoreicher werden auch ihre Rennen. Sie fährt bei Regen und Sonnenschein, die Sprünge werden höher und nicht immer ist ein Sturz vermeidbar. «Bisher bin ich zum Glück mit kleinen Verletzungen davongekommen», erzählt sie mit verschmitztem Lächeln.

Mitten im Rennfieber

Ende April hat die Downhill-Saison mit dem ersten Rennen in Homberg (CH) begonnen. Emely ist als Viertplatzierte mit einer optimalen Ausgangslage gestartet. Am vergangenen Wochenende fand bereits das zweite Rennen in Todtnau (D) statt – die anspruchsvollste Strecke der Serie beendete Emely auf dem fünften Rang.

Die intensiven Vorbereitungen haben sich gelohnt, auch wenn sie sich in der U15-Kategorie als eine der Jüngsten gegen die Konkurrenz durchsetzen muss: «Den Nachteil durch die Kraft und Grösse meiner Mitfahrerinnen und Mitfahrer muss ich mit Technik und Ausdauer wettmachen.»

Als nächstes steht das Rennen in Les2Alpes, Frankreich, auf dem Programm, darauf folgt der Wettkampf in der Lenzerheide. Das Rennen läuft auf Zeit, die Downhill-Strecke beträgt zwischen zwei und vier Kilometer und Emely tritt sowohl beim Einzel- wie auch beim Massenstart (dort sind es sogar beachtliche 10 bis 15 Kilometer) an.

Die Koordination zwischen Emelys Renndaten, ihrem Schulplan und den teils langen Fahrstrecken ist für die Familie gar nicht so einfach, wie Thorsten erklärt: «Unseren Bus benötigen wir, um das ganze Bike-Material unkompliziert zu transportieren. Wir reisen jeweils einige Tage vor dem Rennen an, damit Emely die Strecke inspizieren und sich ausruhen kann. In der Hochsaison geht es im Anschluss gleich weiter, manchmal hunderte von Kilometer zum nächsten Ort.»

Emelys Motivation und Freude auf dem Bike spiegelt sich auch in ihren Zielen wieder – auch wenn Downhillen als Frauensport noch eher unbekannt, aber am Wachsen ist:

«Ich möchte mich unbedingt für das Regionalkader von Swiss Cycling qualifizieren. Ich träume davon, irgendwann als Profi beim Weltcup im MTB Downhill mitzufahren.» Bis dahin gilt es, möglichst viel Rennerfahrung zu sammeln, auch wenn dies die ein oder andere Schürfwunde bedeutet.

 

Bikeregion Grächen unterstützt Jungtalente

Grächen hat sich als Ausgangspunkt für Bike-Fans unlängst einen Namen gemacht. Ob Flowtrail, Enduro Trail oder der neue Bike Park, der diesen Sommer auf der Hannigalp eröffnet wird:  Frischlinge wie auch Bike-Profis schätzen die vielseitigen Erlebnisse auf zwei Rädern, welche die Destination zu bieten hat.

Umso wichtiger ist die parallele Unterstützung von Jungtalenten. Grächen und St. Niklaus Tourismus und Gewerbe ist seit 2023 Sponsoringpartner von Emely und supportet sie auf ihrem Weg zum Downhill-Profi.

Wir wünschen Emely für die anstehende Saison viel Erfolg und drücken ihr die Daumen!

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