Entdeckt die Blumenpracht auf dem Wanderweg Jungen - Jungtal. Mit der Seilbahn St. Niklaus-Jungen ist dieser Alpenblumenweg von der Bergstation aus leicht erreichbar. Auf über 80 Tafeln wird die Alpenflora mit Foto und Text beschrieben. Ihr erlebt eine Artenvielfalt, wie sie leider nicht mehr allzu oft vorkommt. Geniesst die herrliche Bergwelt inmitten von mehreren Viertausendern.
Alpen-Berufkraut
Das sommergrüne Blattwerk des Alpen-Berufkraut hat eine dunkelgrüne Farbe. Die einzelnen Blätter sind dabei lanzettlich. Die zarten zungenförmigen Blütenblätter leuchten rosa oder purpurn, selten weiss. Die Pflanze hat einen aufrechten Wuchs und kann eine Höhe bis 40 cm erreichen. Bienen, Hummeln und andere Insekten finden Gefallen an den Blüten, die ihnen als wertvolle Nahrungsquelle dienen.
Blütezeit: Juli – August
Alpen-Edelweiss
Das vermutlich berühmteste Kraut hierzulande bevorzugt steile Hanglagen und erreicht eine Wuchshöhe von 5 – 20 cm. Das Edelweiss ist wollig-weissfilzig, wobei die schmal lanzettlichen, etwa 5 cm langen Laubblätter besonders an der Unterseite stark behaart sind. Desto höher das Edelweiss angesiedelt ist, umso pelziger und weisser zeigt es sich. Die grundständigen Blätter bilden eine Rosette. Bis zu 15 weiss glänzende Hochblätter formen einen mehrzackigen Stern und umgeben den eigentlichen Blütenstand. Die weiblichen Blüten leuchten gelb und die männlichen blühen grau.
Blütezeit: Juli – September
Wermut | Absinth
Auch bekannt als Bitterer Beifuss oder Alsem wächst der Wermut bevorzugt auf trockenen eher steinigen und kalkhaltigen Böden in der Nähe von Wasserläufen. Die sonnenliebende Pflanze ist silbergrau filzig behaart, duftet stark aromatisch und besitzt einen würzig herben und ausgesprochen bitteren Geschmack.
Wermut wird eine heilende Wirkung u. a. bei Kopfschmerzen, Appetitmangel, Gelbsucht, Magen- und Darmschwäche zugeschrieben.
Blütezeit: Juli – September
Gold-Pippau
Die meist unverzweigte und einköpfige Pflanze hat einen blattlosen Stängel und blüht orangerot, seltener rot oder orangegelb. Die zottig behaarten Hüllblätter sind lanzettlich und zugespitzt, die äusseren sind halb so lang wie die inneren.
Die Pflanze wächst bevorzugt in Höhenlagen, auf frischen, nährstoffhaltigen Böden. Sie wird von verschiedenen Insekten stark frequentiert und ist besonders beliebt bei Schmetterlingen.
Blütezeit: Juni – September
Hallers Laserkraut
Die krautige Pflanze mit aufrechten Blütenstielen wächst vorzugsweise auf steinigen, nährstoffarmen, sandig- bis lehmigen, frischen bis trockenem Boden. Man begegnet ihr im Wallis typischen Lärchen-Arvenwald sowie in Geröllfluren.
Die oberirdischen Pflanzenteile sind kaum behaart. Der aufrechte Stängel ist stielrund, fein gerillt und einfach oder im oberen Teil wenig verzweigt. Die weissen, bienenfreundlichen Blüten erscheinen an doppeldoldigen Blütenständen.
Blütezeit: Juni – September
Arnika
Die aromatisch duftende, krautige Pflanze erreicht Wuchshöhen von etwa 20 – 60 cm. Der verzweigte drüsenhaarige Stängel besitzt meist ein bis zwei gegenständige Paare Laubblätter. Die Grundblätter sind in Rosetten angeordnet und eiförmig bis lanzettlich und ganzrandig. Die meist einzelnstehenden körbchenförmigen Blütenstände besitzen dottergelbe Röhrenblüten und vielnervige, orangegelbe Zungenblüten. Arnikablüten enthalten ätherisches Öl, Flavonoide und Sesquiterpenlactone, die entzündungshemmend und antiseptisch wirken.
Blütezeit: Juni – August
Alpen-Augentrost
Der Augentrost ist eine zierliche krautige eher kleinwüchsige Pflanze. Die Laubblätter sind gegenständig angeordnet. Die zwittrigen Blüten sitzen einzeln in den oberen Blattachseln. Die Blütenblätter sind lang wie breit, mit 2 – 4 stumpfen oder spitzen Zähnen und blühen blaulila bis rosa, selten ist die Unterlippe weiss.
Die Pflanze findet man auf Magerrasen mit kalkarmen Böden, in Höhenlagen bis 3300 m.
Blütezeit: Juli – September
Stein-Nelke
Sie wächst an sonnigen Hängen, an steinigen Böschungen und in Felsspalten auf durchlässigen, basenreichen, humosen Stein- oder Felsböden alpinen Höhenlagen. Die eher kleinwüchsige Stein-Nelke bildet polsterartige Rasen. Die Blüten sind rot bis rotviolett. Die Kelchschuppen sind breit eiförmig und plötzlich kurz zugespitzt. Der Kelch wird 20 – 25 mm lang und ist viermal so lang wie die Kelchschuppen.
Blütezeit: Juni – September
Nickendes Leimkraut
Die nach unten geneigten Blüten entfalten sich erst abends, um die Nachtfalter anzulocken. Die krautige Pflanze erreicht Wuchshöhen von 25 – 60 cm. Der unverzweigte aufrechte Stängel ist im oberen Teil klebrig behaart. Die Grundblätter sind spatel- bis eiförmig, die Stängelblätter sind mehr lanzettlich. Die nickenden Blüten verbreiten einen intensiven Hyazinthenduft. Die schmalen Kronblätter sind innen weiss und aussen eher hellrosa.
Blütezeit: Juni – September
Pyrenäen-Hahnenfuss
Die unbehaarten Blütenstiele der krautigen Pflanze strecken sich bis 15 cm in die Höhe. Für die bis zu 9 cm langen grasartigen Blätter ist die lanzettliche und kahle Beschaffenheit typisch. Es erwachsen ein bis drei weissblättrige Blüten je Pflanze mit einem jeweiligen Durchmesser bis zu 30 mm. Die Blütenblätter sind verkehrt eiförmig oder verkehrt herzförmig. Diese Pflanze fühlt sich auf mittelfeuchten, nährstoffarmen und salzfreien Böden sehr wohl.
Blütezeit: Mai bis Juli
Sternblütiger Steinbrech
Diese ausdauernde, bis zu 30 cm hohe Pflanze bildet ein dichtes Pflanzenpolster. Die aufrechtstehenden Stängel sind unbeblättert und an den Ausläufern bilden sich Blattrosetten. Die Grundblätter sind fleischig dick, glänzend und an der Blattspitze gezähnt. Der Blütenstand besteht aus bis zu 15 weissen Blüten mit 5 oder 6 Kronblättern mit gelben Punkten am Blattgrund. Die lanzettförmigen Kronblätter sind etwa doppelt so lang wie die rosa bis rötlichen Kelchblätter. Zeigen sich die Kelchblätter zurückgeschlagen und am Blütenstiel enganliegend, dann ist die Blüte völlig geöffnet und am Höhepunkt ihrer Blütezeit.
Blütezeit: Juni - September
Mehl-Primel
Hier reckt sich eine sommergrüne, ausdauernde, krautige Pflanze bis zu 20 cm in die Höhe. Der Name Mehlprimel bezieht sich auf die weiss bemehlten Blütendolden. Die Drüsenhaare scheiden winzige Kristalle aus, die mit Pflanzenwachs vermischt den mehligen Überzug auf den oberirdischen Pflanzenteilen bilden. Die zahlreichen in einer dichten Rosette angeordneten Laubblätter sind in Blattstiel und Blattspreite gegliedert. Die zwittrige Blüte ist fünfzählig mit doppelter Blütenhülle. Die rosa-, hellpurpurfarben bis rotlila erstrahlenden Kronblätter sind zu einer Kronröhre verwachsen. Auffällig ist der gelbe Schlundring, in vielblütiger, aufrechter Dolde. Sie bevorzugt kalkhaltigen und salzfreien Boden.
Blütezeit: Mai - Juli
Gemeines Katzenpfötchen
Wenn man «gemein» als «gewöhnlich» deutet und beim Anblick der Blütenstände an den Fussabdruck einer Katze denkt, weiss man woher der Name kommt. Das Gemeine Katzenpfötchen wächst bis ca. 25 cm empor. Die Blattoberseite der Stängelblätter ist mehr oder weniger kahl und die Blattunterseite ist weiss-wollig-filzig behaart.
Ab dem zweiten Jahr ist das Gemeine Katzenpfötchen blühfähig. Die weiblichen Körbchen erkennt man an den rosafarbenen Blüten mit spitzen oberen Enden, während die männlichen «Katzenpfötchen» weiss blühen und ihre Hüllblätter am oberen Ende stumpf sind.
Die Hüllblätter sind hygroskopisch und spreizen sich nur bei trockenem Wetter ab. Die reizbareb Staubfäden krümmen sich bei Berührung und ziehen dabei die Staubblattröhre herab, so dass der Pollen vom feststehenden Griffel „herausgepumpt“ wird. Für die Bestäubung sind die Falter zuständig. Die Fruchtreife beginnt ab August.
Blütezeit: Mai - Juli
Frühlings-Miere
Die Stängel der kalkliebenden Pflanze wachsen auf trockenen Wiesen und Gesteinsfluren bis zu 5 cm in die Höhe. Die Frühlings-Miere bildet am Boden meist dichte Polster und die untersten Zweige sind verholzt. Die schmalen Laubblätter sind leuchtend grün und etwas fleischig.
Das Ende der eiförmigen Kelchblätter verläuft spitz und ist etwas nach innen gebogen. Die weissen Kronblätter sind mit einer Länge von bis 5 mm meist etwas länger als die Kelchblätter.
Blütezeit: Juli - August
Pyramiden-Günsel
Die pyramidenförmig wachsende, krautige Pflanze erreicht Wuchshöhen von etwa 20 cm. Den Boden bedeckt eine dichte, grundständige Blattrosette, deren Blätter deutlich grösser sind als die Stängelblätter. Der steife, aufrechte Stängel ist vierkantig, kurz behaart und die Stängelblätter zeigen stolz ihre Blüten. Die langsam kleiner werdenden, ganzrandigen oder schwach gekerbten Blätter sind rotviolett überlaufen und mindestens doppelt so lang wie die Blüten. Acht bis zwölf Scheinquirle bilden den dichten Blütenstand. Der Kelch ist glockig, zottig behaart und hat zuletzt eine kugelig aufgeblasene Röhre. Er schützt die Blüte gegen kleine, krabbelnde Insekten. Der Nektar ist zusätzlich durch einen steifen, nach oben gerichteten Haarring gesichert. Die Bestäubung übernehmen hartnäckige Hummeln und Schmetterlinge.
Blütezeit: Juni - August
Knöllchen-Knöterich
Die kahle Staude hat einfache Stängel. Die unteren Blätter sind grün, lang gestielt und lanzettlich. Die oberen Blätter sind mit oft umgerolltem Rand. Der Knöllchen-Knöterich blüht
weiss bis hellrosa und die Blüten sitzen zu vielen in einer lockerblütigen Scheinähre. Direkt unter dem Blütenstand sitzen die rotbraunen bis purpurnen Brutknospen, das sind mit Stärke gefüllte Knöllchen die kleine Laubblätter entwickeln. Im Herbst fallen sie dann als fertige Pflanzen auf den Boden oder werden vom Wind weggetragen.
Man erzählt sich, dass früher dieses Kraut an Kühe verfüttert wurde, die keine Milch geben wollten und dass dadurch dann die versiegte Milch wieder floss.
Blütezeit: Juni - August
Zwerg-Wacholder
Der Zwerg-Wacholder breitet sich langsam über den Boden kriechend zu einem dichten Teppich aus. Die Nadeln der Pflanze sind kahnförmig ausgebildet und enden in einer kurzen Stachelspitze. Dabei ist die Unterseite der Nadeln mit einer wachsartigen Substanz überzogen, die sie sicher vor Austrocknung und Kälte schützt. Die niederliegenden, dicht angeordneten, dreieckigen Zweige messen im Durchmesser etwa 2 mm. Die männliche Blüte des Zwerg-Wacholder weist zusammenstehende Staubgefässe auf. Charakteristisch für die weibliche Variante sind drei nebeneinanderstehende Samenknospen, in denen die Beeren heranreifen.
Die bei einem Durchmesser von 4 bis 9 mm mehr oder weniger kugelförmigen Zapfen sind im reifen Zustand bräunlich-schwarz gefärbt. Sie enthalten hartschalige Samen die sich während des Pollenflugs im späten Frühling verteilen.
Bekommt der Zwerg-Wacholder genügend Sonnenlicht, dann bildet er über die Nadeln einen Überschuss an Energie, in dem er mehr Sauerstoff und Zucker aufnimmt, als er in Wirklichkeit benötigt. Diese überschüssige Energie wiederum steckt er in das Wachstum des Stammes.
Die weiblichen Zapfen („Beeren“) werden für die Aromatisierung der Spirituose Gin verwendet.
Blütezeit: April bis Mai
Zottiges Habichtskraut
Die Blätter, Stängel und Blütenköpfe sind meist in ein helles Pelzchen eingehüllt. Die oberen Stängelblätter gehen allmählich in die Tragblätter und Hüllblätter über. Der Stängel ist einfach oder auch gablig verzweigt mit ein bis vier Blütenkörbchen. Die vielen gelben fünfzipfeligen Zungenblüten sind an den Zähnchen aussen oft bewimpert.
Der unbewegte Luftmantel, der das dichte Haarkleid umgibt, setzt die Verdunstung herab. So kann die starke Sonneneinstrahlung und die Trockenheit der Pflanze nichts anhaben. Sie gedeiht so richtig gut auf steinigem Rasen und nackten Felsen in Höhenlagen zwischen 1300 und 2700 m. ü. M. Die dunkelbraunen Früchte des saftig gelb blühenden Zottigen Habichtskraut werden bis zu 5 mm lang.
Blütezeit: Juli bis August
Kurzblättriger Enzian
Die ausdauernde krautige Pflanze streckt sich meist bis zu 6 mm in die Höhe. Ihre Stängelblätter sind zu einer Rosette bis rhombisch, in der Mitte am breitesten mit stumpfem bis spitzem oberen Ende geformt und nur mit der Lupe erkennbaren papillösen Blattrand.
Die tiefblauen Blüten stehen einzeln meist 2 bis 10 mm über dem obersten Stängelblattpaaren. Die ausgebreiteten Kronzipfel sind mindestens doppelt so lang wie breit und auf der Aussenseite etwas grünlich. Die zwittrige Blüte ist fünfzählig mit doppelter Blütenhülle.
Der Kurzblatt-Enzian gedeiht hervorragend in Höhenlagen bis 4200 m. ü. M. und ist damit die am höchsten vorkommenden Enzianart in den Alpen.
Blütezeit: Juni bis August
Moschus-Schafgarbe
Die stark aromatisch duftende Bisamschafgarbe, wie man sie auch im Wallis nennt, erreicht Wuchshöhen bis etwa 20 cm. Die Hüllblätter sind grün und dunkelbraun gerandet. Die Zungenblüten sind weiss und die Röhrenblüten sind blassgelb.
In der lang gestielten dichten Doldentraube stehen die Blütenköpfchen. Die weissen Blumenschirmchen bestehen aus vielen Köpfchen, die wiederum aus vielen Einzelblüten bestehen. Wenn man ganz genau hinschaut, sieht man die unzähligen Drüsen an den Blättern, in denen sich das aromatische Öl befindet.
Die Moschus-Schafgarbe gedeiht hervorragend in Höhenlagen bis 3400 m. Die Blätter werden in der Volksheilkunde bei Appetitlosigkeit, Erkrankungen von Magen, Darm und Leber, aber auch bei Nervenschwäche und äusserlich als Wundmittel verwendet.
Blütezeit: Juli bis August
Netz-Weide
Der eher unscheinbare Zwergstrauch breitet sich am Erdboden entlang aus. Die langsam wachsenden dunkelgrünen Laubblätter sind rundlich und zeigen auf ihrer glänzenden Oberseite ihr ausgeprägtes Adernetz. Auf ihrer Unterseite sind sie behaart. Die Netz-Weide ist zweihäusig getrenntgeschlechtig. Der Blütenstand ist sowohl bei männlichen wie weiblichen Pflanzen recht unscheinbar. Die männlichen Blütenstände sind lang gestielt und blühen rot.
Wie alle Weidenarten ist sie mit Pilzen vergesellschaftet, was ihr hilft, in ihrem Lebensraum zu überleben.
Blütezeit: Juni bis August
Reichästiger Enzian
Mit seinen Blütenzipfeln und seiner reichverzweigten Wuchsform ist dieser Enzian etwas ganz besonderes und gut von anderen Enzian-Arten zu unterscheiden.
Alle Blätter sind stumpf, die hellviolette Blütenkrone ist 5teilig, selten über 2 cm lang und die Zipfel bis 9 mm lang. Die Kelchzipfel sind am Rand glatt und die Buchten zwischen den Kelchzipfeln sind gerundet. Die gestielten Fruchtknoten im Kelch werden bis 6 mm lang.
Die grosse Besonderheit ist, dass es sich um eine subendemische Art handelt, heisst er kommt fast nur in der Schweiz vor und schmückt die «Liste der prioritären Arten».
Blütezeit: Juli bis September
Felsen-Leimkraut
Dieses ausdauernde, aber nur kurzlebige Alpenkraut erreicht Wuchshöhen bis 25 cm. Der verzweigte Stängel ist am Grund kahl bzw. schwach behaart. Die grünen Laubblätter wachsen gegenständig, lanzettlich und während die unteren stumpf enden sind die Enden der oberen Blätter spitz. Der lockere Blütenstand besteht aus zwittrigen, fünf weissen bis rosafarbenen
Blütenkronblättern, welche sich verkehrt-herzförmig mit einer tiefen Ausrandung präsentieren. Der glockenförmige Kelch wird meist bis 6 mm tief und aus ihm ragen drei Griffel hervor. Die in den Kelch eingeschlossene Kapselfrucht ist länglich-eiförmig. Die Samen besitzen eine körnig-raue Oberfläche. Eine mittelgrosse Pflanze trägt etwa 40 Kapselfrüchte mit je 30 nierenförmigen Samen.
Auf nährstoffarmen, aber basenreichen Böden wächst das Felsen-Leimkraut vor allem in lichtoffenen Silikatfelsspalten oder an Wegen, an vom Menschen beeinflussten Störstellen.
Blütezeit: Juli bis August
Steinklee
Der Stein-Klee ist eine krautige Pflanze, die Wuchshöhen von bis zu 15 cm erreicht. Sie bildet bis zu 50 cm breite lockere Rasen. Die oberirdischen Pflanzenteile sind gräulich flaumig behaart.
Die Fiederblättchen sind schmal mit keilförmiger Basis und beiderseits anliegend seidenartig behaart. Die zwei Nebenblätter sind am oberen Ende spitz zulaufend und rötlich mit dunkleren Adern. Die zwittrige Blüte ist eher unscheinbar und die fünf dicht behaarten, gleichen Kelchblätter sind mehr als die Hälfte ihrer Länge verwachsen. Die fünf spitzen Kelchzähne sind gerade oder nach innen gekrümmt. Die unscheinbare Krone besitzt die typische Form einer Schmetterlingsblüte, ist meist blass-rosafarben.
Blütezeit: Juni bis August
Gletscher-Habichtskraut
Die grünen behaarten Stengel des strahlend gelb blühenden Alpenkrautes schlengeln sich fröhlich der Sonne entgegen. Die grünen Laubblätter sind an den Stängeln verteilt und lang behaart. Das Gletscher-Habichtskraut ist mehrköpfig und aus den Blütenkörbchen ragen viele zipfelige Zungenblüten.
Blütezeit: Juni - September
Samtiger Spitzkiel
Der samtige Spitzkiel ist sehr eigensinnig. Heisst, dass er nur in einer räumlich klar abgegrenzten Umgebung gedeiht. Man findet ihn daher sehr selten. Er bevorzugt westalpines Terrain auf einer Höhe um 2000 m ü. M.
Die dicht behaarten Laubblätter zeigen ihre 10-16 Fiederpaare. Die Seidenhaare der Teilblätter wachsen schräg abstehend. Die üppige Blütenpracht des Samtigen Spitzkiels leuchtet violett, welches im Inneren von einer weiss gelben Maserung unterbrochen wird.
Blütezeit: Mai - Juli
Alpen-Aster
Die Alpen-Aster ist eine ausdauernde, krautige Pflanze, die Wuchshöhen bis 20 cm erreicht. Sie hört auch auf klangvolle Namen wie Alpen-Sternblume, Blaue Gamsblüh oder Blaues Bergsternkraut.
Der aufrechte Stängel und die länglichen Laubblätter sind flaumig behaart. Je Stängel ist nur ein grosser körbchenförmiger Blütenstand vorhanden. Das Blütenkörbchen zeigt stolz seine gelben Röhrenblüten mit strahlig ausgebreiteten, violetten Zungenblüten. Letztere dienen lediglich zur Anlockung, während die gelben, nektarreichen Röhrenblüten von Insekten, besonders von Schmetterlingen gern bestäubt werden. Die Früchte (Achänen) sind etwa 3 mm lang, abstehend behaart und der raue gelbliche Pappus besteht aus etwa 6 mm langen Borsten.
Blütezeit: Juli - September
Besenheide | Heidekraut
Die nickenden Blüten stehen in einem dichten, traubigen Blütenstand. Mit ihren rosafarbenen, roten, violetten oder weissen Blüten setzt sie auffällige Farbtupfer. Die jeweils vier Kron- und Kelchblätter sind gleich gefärbt; die Kelchblätter sind doppelt so lang wie die eher unscheinbare Krone. Durch die geöffnete Knospe der Staubblätter ist der Nektar leicht zugänglich, und es findet ein reger Besuch von Insekten statt, insbesondere von Bienen und Schmetterlingen.
In der Degenerationsphase stirbt dieses Alpenkraut von der Mitte her ab, bewurzelt sich aber gleichzeitig an aufliegenden Zweigen neu. So entsteht die typische ringförmige Struktur mit zentraler Lücke.
Blütezeit: August - Oktober
Walliser Wundklee
Der Walliser Wundklee fühlt sich auf steinigem Boden sehr wohl und ist eher anspruchslos. Die wenigen Laubblätter wachsen im unteren Stängelbereich. Die Form der oberen Stängelblätter unterscheidet sich gegenüber den seitlichen durch ihre ausgeprägte Länge und Breite. Die eng aneinander geschmiegten Blüten erfreuen durch ihre hellgelbe bis zuweilen rosa Farbe. Der Kelch verbirgt im Inneren rötliche Zipfel. Die Hüllblätter sind tief geteilt, mit spitzen Zipfeln.
Blütezeit: Mai - September
Bärtige Glockenblume
Der aufrechte Stängel ist rauhaarig und kann sich bis etwa 40 cm in die Höhe strecken. Die Grundblätter sind in einer Rosette angeordnet. Am Stängel befinden sich nur wenige kleine schmale Laubblätter. Bis zu zwölf blaue bis violett leuchtende Blüten bilden einen wunderschönen traubigen Blütenstand. Die Kelchzipfel sind halb so lang wie die Krone und haben ein herabgeschlagenes, herzförmiges Anhängsel in den Kelchbuchten. Die langen ungeordnet erscheinenden Haare der glockenförmigen Blüten dienen als Schutzwall gegen Nektar raubende Insekten. Demgegenüber gelangen kräftige Bestäuber wie Hummeln ohne Probleme an den süssen Saft. Die Blüte dient auch als Herberge für kleine Insekten, da die Differenz zur Aussentemperatur einige Grade betragen kann.
Blütezeit: Juli - August
Niedlicher Augentrost
Die Laubblätter sind gegenständig angeordnet. Auffallend sind kleinen weissen Blütenblätter mit einer bläulich geäderten Mitte und dem charakteristischen gelben Fleck auf der Unterlippe. Die Herleitung seines botanischen Gattungsnamens verdankt der Niedliche Augentrost wohl dem Griechischen. Hier steht er für „Freude, Frohsinn, Wohlbefinden“. Der Augentrost kann bei verschiedenen Störungen und Entzündungen rund um die Augen heilend wirken.
Blütezeit: Juli - Oktober
Grossblütiges Fingerkraut
Es ist ein wahrer Blickfang aus goldgelben, schalenförmigen Blüten. Das grossblütige Fingerkraut erreicht eine Wuchshöhe von bis zu 30 cm und wächst verzweigt und vielblütig. Mit seinem sommergrünen Kleid aus grau-grünen, gefiederten Blättern ist es auch ausserhalb der Blütezeit ein sehr schöner Anblick. Die verkehrt-eiförmigen bis rundlichen Teilblättern erreichen einen Durchmesser von etwa 3 cm und bilden die gelbe Blüte. Im Inneren ragen grosse, stumpfe «Zähne» empor.
Blütezeit: Juli - August
Alpen-Silbermantel
Die Alchemilla alpina ist eine polsterbildend wachsende Staude. Ihre Stängel sind niederliegend bis aufsteigend und die Sprosse enden mit einer Rosette. Die Laubblätter sind meist 5- bis 7-teilig, auf der Oberseite dunkelgrün und kahl, auf der Unterseite aber anliegend silbrig behaart.
Die in einer Rispe zu Knäueln zusammengezogenen Blüten bestehen aus meist 4 inneren Kelchblättern. Es gibt keine Kronblätter und die äusseren Kelchblätter fehlen zumeist ebenfalls. Die in Doldentrauben angeordneten Blüten präsentieren sich in einem ansprechenden grüngelb und erreichen einen Durchmesser von 3 bis 4 mm.
Blütezeit: Juni - August
Immergrüne Bärentraube
Die immergrüne Bärentraube bildet flächendeckende Matten. Die wechselständig an den Zweigen angeordneten Laubblätter sind in Blattstiel und Blattspreite gegliedert. Beim Anblick des überhängenden, traubigen Blütenstandes zeigen sich drei bis zehn zarte Blüten. Dabei sind die kahlen, nicht anliegenden Tragblätter länger als die Knospen und werden zum Ende hin schmal-dreieckig und zugespitzt. Der kahle Blütenstiel ist kurz und beherbergt fünf freie, haltbare Kelchblätter. Die fünf anmutig rosafarbenen bis rötlich leuchtenden Kronblätter sind fast auf ihrer gesamten Länge verwachsen. Die Blütenkrone zeigt sich krugförmig mit fünf zurückgeschlagenen Kronzipfeln. Die Staubbeutel besitzen zurückgebogene, fadenförmige Anhängsel.
Blütezeit: April - Juli
Schwarze Krähenbeere
Der immergrüne Wurzelkriecher wächst als niederliegender, teppichbildender kleiner Strauch gut auf nährstoffarmen Böden und schmiegt sich gern an Felsgestein. Die kurz gestielten nadelförmigen, immergrünen Blätter sitzen rund um den Stängel. Die kleinen und sitzenden Blüten erscheinen einzeln an Kurztrieben in den Achseln der Laubblätter. Diese dreizähligen rötlichen Blüten besitzen eine doppelte Blütenhülle. Bei den männlichen Blüten sind drei kurze Staubblätter vorhanden, bei den weiblichen ein mehrkammeriger Fruchtknoten. Die grünen Kelchblätter sind verkehrt-eiförmig und halb so lang wie die Kronblätter. Die 2 bis 3 Staubblätter sind dunkelpurpurn und überragen Kelch und Krone. Bis Mitte Juli wachsen aus den kleinen pinkfarbenen Blüten zahlreiche schwarze, kahle, glatte beerenartige Steinfrüchte mit Narben- und Kelchresten heran. Als Bestäuber machen sich Bienen und Schwebfliegen nützlich, aber auch Windbestäubung ist möglich.
Blütezeit: Mai – Juli
Alpen-Goldrute
Die Laubblätter dieser kleinwüchsigen Heilpflanze sind lanzettlich-eiförmig und weissen eine Besonderheit auf. Denn sie sind 4-6mal so lang wie breit. Die kleine Schwester der Gewöhnlichen Goldrute hat deutlich größere Blütenkörbchen, die dichter und eher kopflastig sitzen. Ihr Blütenstand besteht aus mehreren Blütenkörbchen mit goldgelben Röhren- und Zungenblüten. Nach dem Verblühen der Blüten bleibt der sogenannte Pappus übrig, ein Haarkelch, der den Samen als Flugapparat dient und ihnen die Verbreitung mit dem Wind ermöglicht.
Blütezeit: Juli - August
Trollblume
Diese ausdauernde krautige Pflanze erreicht Wuchshöhen bis zu 60 cm. Aus der Wurzel erwachsen mehrere kahle und meist unverzweigte Stängel. Die grünen Grundblätter sitzen direkt an den Stängeln und sind tief handförmig geteilt. Sie haben fünf gesägte bis fiederschnittige Abschnitte. Die leuchtend gelbe Blüte sitzt endständig am unverzweigten Stängel. Die Blütenblätter der zwittrigen Blüte wachsen kugelig zusammenneigend und bilden eine Kuppel. Die Blütenhülle besteht aus bis zu 15 Perigon- und mehreren Nektarblättern. Auffallend sind die zahlreichen freien Fruchtblätter im Zentrum der Blüte.
Sie ist schwach giftig und wird vom Vieh gemieden.
Blütezeit: Mai - Juli
Alpenmasslieb
Aus dem dünnen, schräg absteigenden Wurzelstock wachsen aufrechte, manchmal etwas leicht bogig geneigte Stängel, die nur am Grunde beblättert sind. Die bis zu 30 cm hochwachsenden Stängel sind einköpfig. Die gelben Röhrenblüten und die schmalen Zungenblüten bilden den körbchenförmigen Blütenkopf. Während die Oberseite der einreihigen Zungenblüten weiss ist, färbt sich die Unterseite manchmal rötlich. Jedes Köpfchen hat etwa 40–50 schmale Zungenblüten. Der Boden des Blütenkopfes ist gewölbt, nicht hohl und beherbergt behaarte etwa 3 mm lange Früchtchen.
Blütezeit: Juni - Juli
Dünnsporniges Fettblatt
Das schwach ausgeprägte Wurzelwerk ist weiss und fein. Das Dünnspornige Fettblatt schätzt einen hellen Standort auf feuchtem Silikatboden in Höhenlagen bis 3000 m. Die fleischigen, hellgrünen, länglich-elliptischen Blätter sind am Rand eingebogen und glänzen fettig. An der Oberfläche sind diese Blätter der fleischfressenden Pflanze klebrig vom Fangsekret, mit dem sie kleine Insekten, aber auch Pollen fangen. Am Ende eines bis zu 10 cm hohen, aus der Mitte der Rosette wachsenden Stängels bildet sich eine einzelne blauviolett leuchtende mit weissem Schlundfleck gemaserte Blüte. Die sich ausbildenden eiförmigen Fruchtkapseln tragen reichlich feine, schwarze Samen.
Blütezeit: Juni - August
Heidelbeere
Der Zwergstrauch wächst stark verzweigt mit aufrechten, unbehaarten, grün gefärbten Ästen. Die grünen Laubblätter sind eiförmig bis elliptisch, drüsig gesägt bis fein gezähnt. Die kleinen, zwittrigen, dickgestielten Blüten wachsen einzeln aus den Blattachseln. Die nickenden Blüten leuchten grünlich bis rot. Die eingeschlossenen Staubblätter sind kurz. Es reifen schwarzblaue, etwa 1 cm grosse, einzelnstehende Beeren heran. Die farbgebenden Anthocyane sind in der Schale als auch im Fruchtfleisch angesiedelt, Dank dessen die Beere durchweg blau gefärbt ist.
Ab dem Spätsommer beginnt die Herbstfärbung des Strauchs – das Laub verfärbt sich dabei tiefrot und im Winter fallen die Blätter ab.
Blütezeit: Mai - August
Kleinblättrige Moorbeere
An den rundlichen Zweigen sind breite ovale, grüne Laublätter angesiedelt. Aus den Blattwinkeln strecken sich kurze Stiele, an denen dann die einzelnen Blüten wachsen. Nach und nach reifen aus den Blüten pralle blaue Beeren, die im Inneren hell sind.
Blütezeit: Mai - August
Preiselbeere
Das aufrechte bis kriechende Sträuchlein aus der Gattung der Heidelbeeren wurzelt bis einen Meter tief. Die immergrünen, derben Blätter mit verdicktem, nach unten gebogenem Rand glänzen oberseits dunkelgrün und unterseits hellgrün. In endständigen flaumig behaarten und hängenden, traubigen Blütenständen stehen mehrere Blüten zusammen. Die flaumig behaarten Tragblätter sind etwa 1 mm lang und schnell vergänglich. Erst öffnen sich die anfänglich dunkelroten Blütenknospen. Der Blütenbecher ist kahl. Die zwittrigen, gestielten Blüten besitzen eine doppelte Blütenhülle. Die zart rosafarbenen Kronblätter sind glockenförmig verwachsen. Es sind 8–10 kurze Staubblätter ausgebildet. Die flaumig behaarten Staubfäden sind etwa 0,5 mm lang und die gehörnten Staubbeutel sind etwa 1,5 mm lang. Einige Wochen nach der Befruchtung reifen die zunächst weissen, später leuchtend roten Beeren.
Blütezeit: Juni - August
Kleine Sterndolde
Diese zarte, ausdauernde Pflanze wächst bis zu 40 cm empor. Sie mag Alpenrasen und felsige Hänge, meidet aber lieber kalkhaltige Böden. Der einfache Stängel ist kahl und mittig verzweigt.
Die Grundblätter sind lang gestielt und fingerförmig fünf- bis neunspaltig geteilt. Die Blattabschnitte sind schmal-lanzettlich und im oberen Teil tief gesägt. Die Stängelblätter sind insgesamt kleiner und einfacher und ihre Abschnitte sind sehr schmal, ganzrandig oder schwach gesägt. Die Enddolde im Blütenstand ist etwa 10 mm breit. Die 10 bis 20 kurzen Hüllblätter sind spitz und sehr schmal. Sie sind ungefähr genauso lang wie die weissen Blüten und am Grund frei. Jede Dolde umfasst bis 35 Blüten und erfreut mit einem schmuckvollen, sternförmigen Aussehen. Die Blütenstiele sind haardünn und nur etwa 6 mm lang. Die kurzen Kelchzähne sind eiförmig stumpf und stachelspitzig. Der Griffel ist doppelt so lang wie die Kelchzähne.
Blütezeit: Juli - August
Kochscher Enzian
Der Stängellose Enzian, wie man ihn auch ruft, ist eine niedrige ausdauernde Rosettenpflanze. Die aufrecht abstehenden Laubblätter sind zwei- bis dreimal so lang wie breit und typisch sind die nach innen geneigten Rinnen. Auf einem kurzen Blütenstandsschaft befindet sich eine einzelne Blüte. Die fünf azur-blauen Kronblätter sind glockenförmig verwachsen. Die Kronröhre ist innen oliv-grün gemasert. Die Kronblattzipfel sind am Grunde eingeschnürt und kürzer als die halbe Kronröhre. Sie sind durch Berührung reizbar, so dass sich die ganze Blüte schliessen kann. Im Inneren der Hummelblüte wachsen Staubblätter, die den Griffel eng umgeben. Durch die am Staubbeutel angedrückten Narbenlappen ist eine Selbstbestäubung, unabhängig vom Fleiss der Hummeln und Schmetterlinge möglich.
Blütezeit: Juni - August
Alpen-Klee
Aus der bis zu 1 cm dicken, zähen Pfahlwurzel wachsen die Blattstiele etwa 5 cm empor. Die unbehaarten Blätter sind dreiteilig gefiedert, linealisch-lanzettlich und fast ganzrandig. Der wohlriechende Alpen-Klee streckt sich bis zu 20 cm in die Höhe. Einheimische Tiere lieben ihren Geschmack und besonders die Murmeltiere geniessen den köstlichen Alpen-Klee. Der meist purpurne kopfige Blütenstand hat einen Durchmesser von bis zu 5 cm und enthält drei bis zwölf gestielte Blüten. Die besonders bei Sonnenschein balsamisch duftenden, zwittrigen Blüten sind fünfzählig mit doppelter Blütenhülle. Die kahle und zehnnervige Kelchröhre ist länger als die Blütenstiele. Die leuchtenden Blütenkronblätter überragen die Kelchröhre um das Achtfache.
Blütezeit: Juni - August
Nordischer Streifenfarn
Auf einer vorzugsweise trockenen, felsigen Umgebung wächst der Nordische Streifenfarn bis zu 15 cm in die Höhe. Er kommt nur auf kalkarmem oder kalkfreiem Boden vor. Am unteren Ende erblickt man schwarz-braune, borstenförmig zugespitzte Spreuschuppen auf dem Stiel und je höher der Blick führt, desto grüner der Stiel. Der Blattstiel ist viel länger, wie die Blattspreite. Die wintergrünen, unregelmässig gabelig geteilten Blätter werden selten bis zu 17 cm lang. Junge Blätter sind zweilappig und verkehrt-dreieckig. Die kahle und glänzende Blattspreite ist zwei- bis fünfzählig. Die gestielten Fiedern sind nach oben etwas verbreitert und gehen in bis zu sechs Zähne aus.
Blütezeit: Juli - Oktober
Vandellis Mannsschild
Dieses Alpenkraut wächst in den Spalten und Ritzen von Silikatfelsen in Höhenlagen bis über 3000 m. Charakteristisch für Vandellis Mannsschild ist das feste, dichte Polster aus dicht aneinander geschmiegten weissfilzigen, vielstrahligen, kurzen Sternhaaren.
Die Stängel sind unterhalb der endständigen, ausgebreiteten Laubblätter säulenförmig und mit winzigen steifen abgestorbenen Blättern dicht bedeckt. Die kleine Blattspreite wächst lanzettlich und endet stumpf. Die lebendigen Blüten stehen einzeln endständig an der Spitze der Stängel und sind beinahe sitzend. Die zwittrigen Blüten sind fünfzählig mit doppelter Blütenhülle. Der Kronschlund in der kleinen weissen Blütenkrone leuchtet gelb.
Blütezeit: Juli - August
Felsen-Fingerkraut
Das stolze Felsen-Fingerkraut reckt sich bis zu 60 cm in die Höhe und gedeiht gerne in verschiedenen Pflanzengesellschaften. Seinem Namen trotzend kommt es nie auf Felsen vor, sondern bevorzugt sandigen bis lehmigen Boden.
Es wachsen unpaarig gefiederte Grundblätter, die je weiter sie sich vom Stielansatz befinden immer grossflächiger werden. Das Blattwerk ist breit-eiförmig sowie tief und teilweise doppelt gekerbt-gesägt.
Der Blütenstandsschaft ist aufrecht, oben steilastig verzweigt und endet in einem lockeren, manchmal fast scheindoldigen Blütenstand. An dem langen Blütenstiel bilden sich mehrere zwittrige Blüten, die jeweils aus fünf freien, eiförmigen, weissen Kelchblättern bestehen. Mit etwa 7 mm sind diese deutlich grösser als die hellgrünen bis gelblichen lanzettlichen Aussenkelchblätter.
Blütezeit: Juni - Juli
Berg-Hauswurz
Dieses saftreiche, immergrüne Alpenkraut bildet bis zu 10 cm lange Ausläufer und wächst etwa 20 cm in die Höhe. Die erst kugeligen und später sternförmig ausgebreiteten Rosetten erreichen eine Breite von bis zu 45 mm. Sie sondern einen harzigen Geruch ab. Die lanzettlichen Rosettenblätter sind auf beiden Seiten dicht mit kurzen Drüsenhaaren bedeckt. Der Blütenstand kann bestenfalls bis zu 13 violett rote Blüten je Stängel hervorbringen. Die zwittrigen Blüten sind radiärsymmetrisch mit doppelter Blütenhülle. Die Kelchblätter sind lanzettlich, spitz und drüsig-zottig und viel kürzer als die Kronblätter. Der Fruchtknoten ist drüsenhaarig.
Blütezeit: Juli - September
Trauben Steinbrech
Der Name variiert über Rispen-Steinbrech bis hin zu Immergrüner Steinbrech. Dank vieler kleiner Wurzeln findet der Trauben Steinbrech Halt in dünnen humosen Schichten über den Felsen. Dieses trockenresistente und frostharte Alpenkraut kann immerhin eine Höhe von 45 cm erreichen. Die immergrünen, fleischigen Blätter bilden ein bis zu 6 cm breites halbkugeliges Rosettenpolster. Die Blätter scheiden am Rand aktiv Kalk aus, es bleiben kleine Kalkschüppchen zurück und so sind die Blätter oftmals mit einer hellgrauen Kalkschicht überzogen. Die zwittrigen Blüten befinden sich meist in einem lockeren, rispenartigen traubigen Blütenstand. Die 5 weissen Kronblätter sind oft rotgepunktet. Das gelb an der Basis der Kronblätter verstärkt die Signalwirkung der Staubblätter. Die Griffel entwickeln sich erst nach dem Verstäuben der Staubbeutel.
Blütezeit: Juni - August
Aufrechter Ziest
Die grünen Pflanzenteile sind dicht anliegend rau oder etwas drüsig behaart. Von den gegenständig am kräftigen Stängel angeordneten Laubblättern sind die unteren kurz gestielt und die oberen sitzend. Der Blattrand der unteren Laubblätter ist gesägt bis entfernt gekerbt und der der oberen mehr oder weniger glatt. Die charakteristischen Scheinquirle befinden sich in einem scheinährigen Blütenstand. Die Blüten sitzen bis zu zehnt in den Scheinquirlen zusammen.
Der röhrig-glockige Kelch ist rauhaarig mit kahl-stachelspitzigen, vorgestreckten Zähnen und mit kahlen, stechenden Grannenspitzen. Die Kronröhre besitzt innen einen Haarring. Die ganzrandige Oberlippe ist aufgerichtet und hat zurückgeschlagene Ränder. Die dreilappige Unterlippe ist herabgeschlagen, mehr oder weniger braun gezeichnet und rückwärts gefaltet. Die vier Staubblätter krümmen sich stark auswärts mit spreizenden Pollensäcken.
Die gelblich-weisse Blütenkrone besitzt ein purpurfarbenes Saftmal. Die Blüten sind zuerst männlich, später weiblich, ohne Überlappung der Geschlechter.
Blütezeit: Juni - Oktober
Klebriges Greiskraut
Die unterirdische Pfahlwurzel gibt dem Klebrigen Greiskraut sicheren Halt. Die wechselständig am Stängel verteilt angeordneten Laubblätter sind in Blattstiel und Blattspreite gegliedert. Die obersten Blätter sind kleiner und mehr oder weniger stängelumfassend. Bis auf die Blüten und Früchte sind die oberirdischen Pflanzenteile mit kurzen, klebrigen Drüsenhaaren bedeckt. Das Klebrige Greiskraut ist ein auffallend unangenehm riechendes, sommergrünes Alpenkraut. In unregelmässigen Gesamtblütenständen stehen mehrere körbchenförmige Teilblüten zusammen. Die Blütenkörbchen enthalten leuchtend gelbe Zungen- und Röhrenblüten. Die etwa 13 leuchtend gelben Zungenblüten sind kurz und ihre Zunge ist meist nur vor der Befruchtung und bei Sonnenschein ausgebreitet. Sie sind früh zurückgekrümmt, so dass sie leicht übersehen werden. Aufkriechende Insekten werden vermutlich vom klebrigen Stängel zurückgehalten.
Ursprünglich ist das Klebrige Greiskraut in atlantisch geprägten, submediterranen Klimabereichen beheimatet gewesen, von wo aus seine Ausbreitung auch in die Walliser Alpen erfolgte.
Blütezeit: Juli - September
Süsser Tragant
Der botanische Name nimmt Bezug auf die süss schmeckenden Blättchen, die bis zu vier cm lang werden. Unter der Erde bilden sich mit stickstoffbindenden Bakterien versetzte Wurzelknöllchen aus. Der Süsse Tragant ist ein Tiefwurzler mit einer Pfahlwurzel. Der häufig niederliegende, an den Enden aufsteigende Stängel kann sich bis zu 80 cm in die Länge strecken. Die Stängel sind mit gegenständig sitzenden Blättern bestückt und am Ende eines jeweiligen Stängels erstrahlt ein vielblütiger traubenförmiger Blütenstand mit bis zu 30 einzelnen kleinen Blüten. Die ungewöhnlich aussehenden Blüten der Bärenschote sind hell gelbgrün gefärbt und besitzen rötliche, zusammengewachsene Hüllblätter mit kurzen Spitzen. Die aufwärts gekrümmte, fast sitzende Hülsenfrucht besitzt einen Schnabelfortsatz. Im Inneren der Blüte bilden sich 10 Staubfäden aus. Von diesen sind 9 Staubfäden miteinander verwachsen. Der zehnte Staubfaden ist freistehend. Der Griffel ist ebenfalls im Inneren der Blüte enthalten.
Blütezeit: Juni - August