Botanisches Erlebnis
Naturwanderungen in den Alpen
Alpenblumenweg

Entdeckt die Blumenpracht auf dem Wanderweg Jungen - Jungtal. Mit der Seilbahn St. Niklaus-Jungen ist dieser Alpenblumenweg von der Bergstation aus leicht erreichbar. Auf über 80 Tafeln wird die Alpenflora mit Foto und Text beschrieben. Ihr erlebt eine Artenvielfalt, wie sie leider nicht mehr allzu oft vorkommt. Geniesst die herrliche Bergwelt inmitten von mehreren Viertausendern.

Erigeron alpinus

Alpen-Berufkraut

Das sommergrüne Blattwerk des Alpen-Berufkraut hat eine dunkelgrüne Farbe. Die einzelnen Blätter sind dabei lanzettlich. Die zarten zungenförmigen Blütenblätter leuchten rosa oder purpurn, selten weiss. Die Pflanze hat einen aufrechten Wuchs und kann eine Höhe bis 40 cm erreichen. Bienen, Hummeln und andere Insekten finden Gefallen an den Blüten, die ihnen als wertvolle Nahrungsquelle dienen.

Blütezeit: Juli – August

Familie der Korbblütler
Familie der Korbblütler
Leontopodium nivale

Alpen-Edelweiss

Diese ausdauernde krautige Pflanze erreicht eine Wuchshöhe von 5 – 20 cm. Sie ist wollig-weissfilzig, wobei die schmal lanzettlichen, etwa 5 cm langen Laubblätter besonders an der Unterseite stark behaart sind. Die grundständigen Blätter bilden eine Rosette. Bis zu 15 weiss glänzende Hochblätter formen einen mehrzackigen Stern und umgeben den eigentlichen Blütenstand.

Blütezeit: Juli – September

Artemisia absinthium

Wermut | Absinth

Auch bekannt als Bitterer Beifuss oder Alsem wächst der Wermut bevorzugt auf trockenen eher steinigen und kalkhaltigen Böden in der Nähe von Wasserläufen. Die sonnenliebende Pflanze ist silbergrau filzig behaart, duftet stark aromatisch und besitzt einen würzig herben und ausgesprochen bitteren Geschmack.

Wermut wird eine heilende Wirkung u. a. bei Kopfschmerzen, Appetitmangel, Gelbsucht, Magen- und Darmschwäche zugeschrieben.

Blütezeit: Juli – September

Familie der Korbblütler
Familie der Korbblütler
Crepis aurea

Gold-Pippau

Die meist unverzweigte und einköpfige Pflanze hat einen blattlosen Stängel und blüht orangerot, seltener rot oder orangegelb. Die zottig behaarten Hüllblätter sind lanzettlich und zugespitzt, die äusseren sind halb so lang wie die inneren.

Die Pflanze wächst bevorzugt in Höhenlagen, auf frischen, nährstoffhaltigen Böden. Sie wird von verschiedenen Insekten stark frequentiert und ist besonders beliebt bei Schmetterlingen.

Blütezeit: Juni – September

Laserpitium halleri

Hallers Laserkraut

Die krautige Pflanze mit aufrechten Blütenstielen wächst vorzugsweise auf steinigen, nährstoffarmen, sandig- bis lehmigen, frischen bis trockenem Boden. Man begegnet ihr im Wallis typischen Lärchen-Arvenwald sowie in Geröllfluren.

Die oberirdischen Pflanzenteile sind kaum behaart. Der aufrechte Stängel ist stielrund, fein gerillt und einfach oder im oberen Teil wenig verzweigt. Die weissen, bienenfreundlichen Blüten erscheinen an doppeldoldigen Blütenständen.

Blütezeit: Juni – September

Familie der Doldenblütler
Familie der Korbblütler
arnika montana

Arnika

Die aromatisch duftende, krautige Pflanze erreicht Wuchshöhen von etwa 20 – 60 cm. Der verzweigte drüsenhaarige Stängel besitzt meist ein bis zwei gegenständige Paare Laubblätter. Die Grundblätter sind in Rosetten angeordnet und eiförmig bis lanzettlich und ganzrandig. Die meist einzelnstehenden körbchenförmigen Blütenstände besitzen dottergelbe Röhrenblüten und vielnervige, orangegelbe Zungenblüten. Arnikablüten enthalten ätherisches Öl, Flavonoide und Sesquiterpenlactone, die entzündungshemmend und antiseptisch wirken.

Blütezeit: Juni – August

Euphrasia alpina

Alpen-Augentrost

Der Augentrost ist eine zierliche krautige eher kleinwüchsige Pflanze. Die Laubblätter sind gegenständig angeordnet. Die zwittrigen Blüten sitzen einzeln in den oberen Blattachseln. Die Blütenblätter sind lang wie breit, mit 2 – 4 stumpfen oder spitzen Zähnen und blühen blaulila bis rosa, selten ist die Unterlippe weiss.

Die Pflanze findet man auf Magerrasen mit kalkarmen Böden, in Höhenlagen bis 3300 m.

Blütezeit: Juli – September

Familie der Braunwurzgewächse
Familie der Nelkengewäsche
Dianthus sylvestris

Stein-Nelke

Sie wächst an sonnigen Hängen, an steinigen Böschungen und in Felsspalten auf durchlässigen, basenreichen, humosen Stein- oder Felsböden alpinen Höhenlagen. Die eher kleinwüchsige Stein-Nelke bildet polsterartige Rasen. Die Blüten sind rot bis rotviolett. Die Kelchschuppen sind breit eiförmig und plötzlich kurz zugespitzt. Der Kelch wird 20 – 25 mm lang und ist viermal so lang wie die Kelchschuppen.

Blütezeit: Juni – September

Silene nutans ssp. nutans

Nickendes Leimkraut

Die nach unten geneigten Blüten entfalten sich erst abends, um die Nachtfalter anzulocken. Die krautige Pflanze erreicht Wuchshöhen von 25 – 60 cm. Der unverzweigte aufrechte Stängel ist im oberen Teil klebrig behaart. Die Grundblätter sind spatel- bis eiförmig, die Stängelblätter sind mehr lanzettlich. Die nickenden Blüten verbreiten einen intensiven Hyazinthenduft. Die schmalen Kronblätter sind innen weiss und aussen eher hellrosa.

Blütezeit: Juni – September

Familie der Nelkengewächse
Familie der Hahnenfussgewächse
RANUNCULUS KUEPFERI

Pyrenäen-Hahnenfuss

Die unbehaarten Blütenstiele der krautigen Pflanze strecken sich bis 15 cm in die Höhe. Für die bis zu 9 cm langen grasartigen Blätter ist die lanzettliche und kahle Beschaffenheit typisch. Es erwachsen ein bis drei weissblättrige Blüten je Pflanze mit einem jeweiligen Durchmesser bis zu 30 mm. Die Blütenblätter sind verkehrt eiförmig oder verkehrt herzförmig. Diese Pflanze fühlt sich auf mittelfeuchten, nährstoffarmen und salzfreien Böden sehr wohl.

Blütezeit: Mai bis Juli

SAXIFRAGA STELLARIS

Sternblütiger Steinbrech

Diese ausdauernde, bis zu 30 cm hohe Pflanze bildet ein dichtes Pflanzenpolster. Die aufrechtstehenden Stängel sind unbeblättert und an den Ausläufern bilden sich Blattrosetten. Die Grundblätter sind fleischig dick, glänzend und an der Blattspitze gezähnt. Der Blütenstand besteht aus bis zu 15 weissen Blüten mit 5 oder 6 Kronblättern mit gelben Punkten am Blattgrund. Die lanzettförmigen Kronblätter sind etwa doppelt so lang wie die rosa bis rötlichen Kelchblätter. Zeigen sich die Kelchblätter zurückgeschlagen und am Blütenstiel enganliegend, dann ist die Blüte völlig geöffnet und am Höhepunkt ihrer Blütezeit.

Blütezeit: Juni - September

Familie der Steinbrechgewächse
Familie der Primelgewächse
PRIMULA FARINOSA

Mehl-Primel

Hier reckt sich eine sommergrüne, ausdauernde, krautige Pflanze bis zu 20 cm in die Höhe. Der Name Mehlprimel bezieht sich auf die weiss bemehlten Blütendolden. Die Drüsenhaare scheiden winzige Kristalle aus, die mit Pflanzenwachs vermischt den mehligen Überzug auf den oberirdischen Pflanzenteilen bilden. Die zahlreichen in einer dichten Rosette angeordneten Laubblätter sind in Blattstiel und Blattspreite gegliedert. Die zwittrige Blüte ist fünfzählig mit doppelter Blütenhülle. Die rosa-, hellpurpurfarben bis rotlila erstrahlenden Kronblätter sind zu einer Kronröhre verwachsen. Auffällig ist der gelbe Schlundring, in vielblütiger, aufrechter Dolde. Sie bevorzugt kalkhaltigen und salzfreien Boden.

Blütezeit: Mai - Juli

ANTENNARIA DIOICA

Gemeines Katzenpfötchen

Wenn man «gemein» als «gewöhnlich» deutet und beim Anblick der Blütenstände an den Fussabdruck einer Katze denkt, weiss man woher der Name kommt. Das Gemeine Katzenpfötchen wächst bis ca. 25 cm empor. Die Blattoberseite der Stängelblätter ist mehr oder weniger kahl und die Blattunterseite ist weiss-wollig-filzig behaart.

Ab dem zweiten Jahr ist das Gemeine Katzenpfötchen blühfähig. Die weiblichen Körbchen erkennt man an den rosafarbenen Blüten mit spitzen oberen Enden, während die männlichen «Katzenpfötchen» weiss blühen und ihre Hüllblätter am oberen Ende stumpf sind.

Die Hüllblätter sind hygroskopisch und spreizen sich nur bei trockenem Wetter ab. Die reizbareb Staubfäden krümmen sich bei Berührung und ziehen dabei die Staubblattröhre herab, so dass der Pollen vom feststehenden Griffel „herausgepumpt“ wird. Für die Bestäubung sind die Falter zuständig. Die Fruchtreife beginnt ab August.

Blütezeit: Mai - Juli

Familie der Korbblütler
Familie der Nelkengewächse
MINUARTIA VERNA

Frühlings-Miere

Die Stängel der kalkliebenden Pflanze wachsen auf trockenen Wiesen und Gesteinsfluren bis zu 5 cm in die Höhe. Die Frühlings-Miere bildet am Boden meist dichte Polster und die untersten Zweige sind verholzt. Die schmalen Laubblätter sind leuchtend grün und etwas fleischig.

Das Ende der eiförmigen Kelchblätter verläuft spitz und ist etwas nach innen gebogen. Die weissen Kronblätter sind mit einer Länge von bis 5 mm meist etwas länger als die Kelchblätter.

Blütezeit: Juli - August

AJUGA PYRAMIDALIS

Pyramiden-Günsel

Die pyramidenförmig wachsende, krautige Pflanze erreicht Wuchshöhen von etwa 20 cm. Den Boden bedeckt eine dichte, grundständige Blattrosette, deren Blätter deutlich grösser sind als die Stängelblätter. Der steife, aufrechte Stängel ist vierkantig, kurz behaart und die Stängelblätter zeigen stolz ihre Blüten. Die langsam kleiner werdenden, ganzrandigen oder schwach gekerbten Blätter sind rotviolett überlaufen und mindestens doppelt so lang wie die Blüten. Acht bis zwölf Scheinquirle bilden den dichten Blütenstand. Der Kelch ist glockig, zottig behaart und hat zuletzt eine kugelig aufgeblasene Röhre. Er schützt die Blüte gegen kleine, krabbelnde Insekten. Der Nektar ist zusätzlich durch einen steifen, nach oben gerichteten Haarring gesichert. Die Bestäubung übernehmen hartnäckige Hummeln und Schmetterlinge.

Blütezeit: Juni - August

Familie der Lippenblütler
Familie der Knöterichgewächse
POLYGONUM VIVIPARUM

Knöllchen-Knöterich

Die kahle Staude hat einfache Stängel. Die unteren Blätter sind grün, lang gestielt und lanzettlich. Die oberen Blätter sind mit oft umgerolltem Rand. Der Knöllchen-Knöterich blüht

weiss bis hellrosa und die Blüten sitzen zu vielen in einer lockerblütigen Scheinähre. Direkt unter dem Blütenstand sitzen die rotbraunen bis purpurnen Brutknospen, das sind mit Stärke gefüllte Knöllchen die kleine Laubblätter entwickeln. Im Herbst fallen sie dann als fertige Pflanzen auf den Boden oder werden vom Wind weggetragen.

Man erzählt sich, dass früher dieses Kraut an Kühe verfüttert wurde, die keine Milch geben wollten und dass dadurch dann die versiegte Milch wieder floss.

Blütezeit: Juni - August

JUNIPERUS COMMUNIS

Zwerg-Wacholder

Der Zwerg-Wacholder breitet sich langsam über den Boden kriechend zu einem dichten Teppich aus. Die Nadeln der Pflanze sind kahnförmig ausgebildet und enden in einer kurzen Stachelspitze. Dabei ist die Unterseite der Nadeln mit einer wachsartigen Substanz überzogen, die sie sicher vor Austrocknung und Kälte schützt. Die niederliegenden, dicht angeordneten, dreieckigen Zweige messen im Durchmesser etwa 2 mm. Die männliche Blüte des Zwerg-Wacholder weist zusammenstehende Staubgefässe auf. Charakteristisch für die weibliche Variante sind drei nebeneinanderstehende Samenknospen, in denen die Beeren heranreifen.

Die bei einem Durchmesser von 4 bis 9 mm mehr oder weniger kugelförmigen Zapfen sind im reifen Zustand bräunlich-schwarz gefärbt. Sie enthalten hartschalige Samen die sich während des Pollenflugs im späten Frühling verteilen.

Bekommt der Zwerg-Wacholder genügend Sonnenlicht, dann bildet er über die Nadeln einen Überschuss an Energie, in dem er mehr Sauerstoff und Zucker aufnimmt, als er in Wirklichkeit benötigt. Diese überschüssige Energie wiederum steckt er in das Wachstum des Stammes.

Die weiblichen Zapfen („Beeren“) werden für die Aromatisierung der Spirituose Gin verwendet.

Blütezeit: April bis Mai

Familie der Zypressengewächse
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